Thomas Laschyk und sein Anti-Fake-News-Blog
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Thomas Laschyk reichen drei Worte, um die Arbeit seines Anti-Fake-News-Blogs Der Volksverpetzer zu beschreiben: „Wir verpetzen Volksverhetzer!“ 2014 begannen er und befreundete Menschen damit, im Netz über die Politik in Augsburg zu schreiben. Laschyk ist in der bayrisch-schwäbischen Metropole geboren.
Doch der inhaltliche Fokus verschob sich schnell – und schon ein Jahr später ging es vor allem um Fake News und Hass im Netz. Dabei unterscheide sie vor allem eines von anderen Faktencheck-Seiten: die „freche, satirische und selbstironische Haltung“. Auch wenn sie sich reißerische Prinzipen schrill-lauter Medienberichterstattung durchaus strategisch zu Nutze machen, sei das oberste Gebot der „Volksverpetzer“-Redaktion, keine Fakes, Verzerrungen oder unseriöse Zuspitzungen unreflektiert zu reproduzieren. Und ebenso wichtig: Die herangezogenen Quellen werden selbstverständlich transparent gemacht.
Das redaktionelle Leitmotiv für Thomas Laschyk und sein Team lautet: „Wenn die sich so laut trauen, die Unwahrheit zu sagen, warum sollten wir uns nicht laut trauen, die Wahrheit auszusprechen?“ Über einen emotionalisierten Schreibstil Interesse wecken – das benennt „Volksverpetzer“-Gründer Thomas Laschyk als erfolgversprechende Methode, um der Wahrheit mehr Gehör zu verschaffen.
Trotz allem begreift Thomas Laschyk dieses Vorgehen nicht unbedingt als Teil der Lösung gegen Fake News, sondern eher als Notpflaster, das es gerade in diesen Zeiten zwingend brauche. Im Gespräch mit Host Stephan Anpalagan lotet er aus, warum positive und mutmachende Erzählungen selten große Reichweiten erzielen. Und warum die Narrative der AfD – eine Partei der Desinformation – trotz weitreichender Aufklärung immer noch bei großen Teilen der Gesellschaft verfangen.
In dieser Folge von GANZSCHÖNLAUT geht es auch darum, welchen Umgang Medien mit der AfD suchen sollten, was Desinformationen im Superwahljahr für eine Rolle spielen werden und wie sich die Macht künstlicher Intelligenz in dieses Gesamtgeschehen einordnen lässt.
Außerdem verrät Thomas Laschyk, was er von der TikTok-Offensive des Bundeskanzlers hält und macht klar, was gute und nachhaltige Medienbildung aus seiner Sicht braucht.
TRANSPARENZ
Thomas Laschyk hat im Februar 2024 das Buch „Werbung für die Wahrheit“ veröffentlicht.
Im Kontext der Berichterstattung über die AfD ärgert er sich über ein anstehendes TV-Duell zwischen Mario Voigt, Fraktionsvorsitzender der CDU im Thüringer Landtag, und dem Thüringer AfD-Chef Björn Höcke.
Bei der GANSCHÖNLAUT-Quiz-Kategorie „Entscheide dich“ geht es darum, dass die meist genutzte Informationsquelle andere Menschen aus dem persönlichen Umfeld sind. Außerdem ging es um Donald Trumps Top 3 Themen, bei den er während seiner Amtszeit als US-Präsident gerne mal den Boden der Tatsachen verlassen hat: Einwanderung, Außenpolitik, Corona.
Die Analyse zu Donald Trump Falschaussagen geht auf ein Auswertung der Washington Post zurück.
Und das meist gezeigte prominente Gesicht auf deutschen Boulevard-Zeitungen gehört Schlagersängerin Helene Fischer.
Außerdem geht es im Zusammenhang mit Lösungsstrategien gegen Fake News um das kollektive Faktencheck-Programm Commuity Notes .
Die Folge mit Thomas Laschyk wurde am 28. März 2024 aufgezeichnet.
URHEBERRECHT
Im Intro des Podcasts zitieren wir:
Enissa Amani, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 2: „Die Macht der Comedy“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:11:26
Anja Reschke, aus: „Panorama“, Beitrag „Mein Nachbar ist Nazi“ vom 1. Juli 2022, NDR, Timecode: 00:00:05
Disarstar, aus: „Rebels. Ich rebelliere also bin ich“; Folge 1: „Die Macht der Musik“ vom 13. Dezember 2022, ARD Kultur, Timecode: 00:01:45
DANKSAGUNG
Redaktion: Melanie Skurt, Jule Merx, Jasper von Römer; Hosts: Ninia La Grande, Stephan Anpalagan; Produktion: Arian Dominiak; Artwork: Karla Schröder; Sprecherin: Leni Leßmann
FINANZIERUNG
Veto wird anteilig gefördert von der Schöpflin Stiftung, der GLS Treuhand und vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.
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