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Ist Afghanistan der Beleg für das Scheitern westlicher Interventionen, Frau Kipping?

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Die frühere Linken-Chefin, Katja Kipping, spricht im Podcast "Politik in Sachsen" über den Umsturz in Afghanistan und was das für die Bundestagswahl bedeutet. Der Nato-Einsatz in Afghanistan findet nach 20 Jahren ein desaströses Ende. Die Bilder der vergangenen Tage erschüttern die westliche Welt. Innerhalb weniger Tage ist durch die Machtübernahme der Taliban ausradiert, was zaghaft begonnen hatte Gestalt anzunehmen: ein halbwegs zwangloses Leben für nicht fundamental nach islamischen Werten orientierte Menschen. "Wir müssen leider feststellen, dass das, was erreicht wurde, nicht nachhaltig gewesen ist", stellt Katja Kipping, die sächsische Spitzenkandidatin der Linkspartei für die Bundestagswahl, im Podcast "Politik in Sachsen" fest. Die frühere Linken-Parteichefin sieht in der Art und Weise, wie das Land nach dem Abzug der internationalen Truppen sich selbst überlassen wurde, den Beleg für eine "gescheiterte Interventionspolitik". Insbesondere mit Blick auf den deutschen Abzug kritisiert sie den Umgang mit Ortskräften, die jahrelang die am Hindukusch stationierten Soldaten unterstützt haben. "Die Bundeswehr hat tausende Liter Restbierbestände ausgeflogen, aber die Ortskräfte zurückgelassen. Diese Priorisierung bringt das Scheitern dieses Einsatzes und der Interventionspolitik auf den Punkt", sagt Kipping und verweist auf eine Bundestagsabstimmung im Juni. Damals hatten Grüne und Linke dafür gestimmt, afghanische Hilfskräfte aus dem Land zu holen, die schwarz-rote Regierungskoalition blockierte das. Anders seien Nato-Länder wie etwa die USA vorgegangen. Während die Amerikaner ihre Ortskräfte erst einmal in Sicherheit gebracht und Asylfragen nachrangig betrachtet hätten, habe man in Deutschland das Problem klein gehalten. "Und Armin Laschet hat sich bis vor Kurzem noch für Abschiebungen nach Afghanistan ausgesprochen", kritisiert Kipping den Kanzlerkandidaten der Union. Kipping sieht jetzt allerdings nicht das Schuldzuweisen an erster Stelle. "Es geht darum, noch zu retten, wen man retten kann." Außerdem spricht Katja Kipping in dem 45-minütigen Talk über die nahende Bundestagswahl und bewertet selbstkritisch, wie bereit ihre Partei wirklich für ein rot-rot-grünes Bündnis wäre. Und schließlich beantwortet Kipping, die mit 43 Jahren schon fast alle wichtigen Ämter, die eine Parteipolitikern begleiten kann, innehatte, ob für sie auch ein Leben abseits der Berufspolitik denkbar wäre.
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