Unterwegs im Damensattel
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Mehr Vertrauen, Kooperation und Spaß im Damensattel
Liebe Herren, nicht abschalten! Auch ihr könnte im Damensattel gemütlich Platz nehmen, verspricht @TinaMadensky, die im Niederösterreichischen Pferdesportverband auch das Referat Damensattel leitet.
Man braucht natürlich Reiterfahrung, braucht ruhige Hände, damit man das Pferd auch nicht mit dem Reitstock stört, dass den fehlenden Unterschenkel auf einer Seite ersetzt. Im Wesentlichen sitzt man aber genau wie beim klassischen Reiten nur mit beiden Unterschenkeln auf einer Seite, als ob man sie überschlagen würde. Der Oberkörper bleibt gerade nach vorne gedreht. Wenn man von hinten auf die Reiterin schaut, sollte sie gerade auf dem Pferd sitzen wie im Herrensattel: Schulter, Hüfte auf einer Höhe, nicht verdreht, keinen Knick. Bei einem Linkssattel – die findet man am häufigsten – geht der rechte Oberschenkel gerade nach vorne und der rechte Unterschenkel wird nach links rüber geklappt. Die rechte Kniekehle schließt mit einem fixen Horn oben am Sattel ab. Das linke Bein tritt ganz normal in den Sicherheitssteigbügel. Die Hilfen des rechten Beins ersetzt ein Reitstock oder eine Gerte.
Man sitzt aber nur stabil, wenn der Damensattel nicht nur dem Pferd, sondern auch der Reiterin gut passt. Das hängt vor allem von der Größe der Reiterin und ihrer Oberschenkellänge und dessen Umfang ab. Nur wenn der Sattel gut passt, kann man auch die Hilfen gut geben und rutscht nicht auf eine Seite.
Darin liege die große Herausforderung ein passendes Stück zu finden, da man sie meist gebraucht kauft, denn sie werden kaum noch produziert.
Die Geschichte vom Damensattel beginnt übrigens nicht bei Kaiserin Sissi, sondern in der Antike, wo die Leute ohne Sattel quer auf dem Pferd gesessen sind. Sie wurden nur im Schritt transportiert. Daraus entwickelte sich im Mittelalter der Quersattel aus Holz mit Fuß- und Rückenlehne zum Transport im Schritt. Schnellere Gangarten ist man damals nicht geritten. Später hat sich daraus der Gabel- oder Dreihornsattel entwickelt, bei dem man sich schon in Bewegungsrichtung mitdrehen konnte und Trab und Galopp auch möglich waren. Daraus hat sich dann der Damensattel entwickelt mit einigen Sicherheitsaspekten wie Balanceriemen, Sicherheitssteigbügel und nur noch zwei Hörner, dass man beim Sturz nicht hängen bleibt.
Man kann übrigens abwechseln zwischen Damen- und Herrensattel. Die Hilfen sind ja mehr oder weniger die Gleichen. Fürs Aufsteigen braucht man natürlich einen Kavalier oder eine Aufstiegshilfe. Die können aber auch beim Herrensattel nicht schaden.
Viel Hörvergnügen wünschen Julia und Ihre Welshies Dancer, Tessa und Velvet.
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Fotos: Tina Madensky
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