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Το περιεχόμενο παρέχεται από το Ralph Würschinger and Lukas Fleischmann. Όλο το περιεχόμενο podcast, συμπεριλαμβανομένων των επεισοδίων, των γραφικών και των περιγραφών podcast, μεταφορτώνεται και παρέχεται απευθείας από τον Ralph Würschinger and Lukas Fleischmann ή τον συνεργάτη της πλατφόρμας podcast. Εάν πιστεύετε ότι κάποιος χρησιμοποιεί το έργο σας που προστατεύεται από πνευματικά δικαιώματα χωρίς την άδειά σας, μπορείτε να ακολουθήσετε τη διαδικασία που περιγράφεται εδώ https://el.player.fm/legal.
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Nervige Touristen sorgen für kleinstes Museum der Welt - das Hoosesagg-Museum Basel

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BITTE NICHT ANFASSEN! #7 – Das Hoosesaggmuseum Basel

Show Notes

Dagmar Vergeat war von Touristen genervt und hat deswegen ein in Basel ein Museum gegründet – eines der kleinsten der Welt. Das hängt jetzt als 70 x 70 cm großer Schaukasten an ihrer Haustüre mitten in der Innenstadt und ist eine Erfolgsgeschichte. Denn seit mehr als 25 Jahren stellt das Hoosesaggmuseum allerlei kuriose und schräge Sammlungen aus. Und da stellt sich die Frage: Warum funktioniert das? Und warum sammeln Menschen eigentlich Dinge? Dazu haben wir diesmal auch Hilfe aus der Wissenschaft. Stefanie Menke von der Uni Würzburg ist zu Gast, die als Wissenschaftlerin für Museologie arbeitet und uns die Frage beantwortet, ob das Hoosesaggmuseum auch für ihre Forschung interessant wäre.

Hilfreiche Links:

Das ist das Imberggässlein, wo das Museum liegt: https://mliwxygmrkph.i.optimole.com/cb:Jakn~4a38a/w:auto/h:auto/q:mauto/f:best/https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Bild-Imberggässlein-scaled.jpg


Das ist die Homepage der Professur für Museologie der Uni Würzburg mit allen Infos, wie Zulassungsvoraussetzungen, etc.:

https://www.phil.uni-wuerzburg.de/museologie/museologie-und-museumswissenschaft/

Ein Interview mit Prof. Guido Fackler (Uni Würzburg) über den Drang der Menschen, Dinge zu sammeln:

https://www.phil.uni-wuerzburg.de/fileadmin/EXT00249/Presseberichte/1207121_Interview_Fackler_normal_JnrB3FuG5i.pdf

Auf der Homepage des Hoosesaggmuseums sind alle Ausstellungen seit 2009 dokumentiert:

Das ist die Homepage der ICOM, die Richtlinien für Museen vorschlägt:

Museum Definition

Infos zum Museum:

Hoosesaggmuseum Basel

Imberggässlein 31

CH-4051 Basel

+41 061 261 00 11

https://www.hoosesaggmuseum.ch/

über BITTE NICHT ANFASSEN!:

Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser.

Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast.

Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht.

Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen.

BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für’s Ohr.

Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/

Wenn ihr als Museum darüber nachdenkt, ob Podcasting etwas für euch ist – hier sind 10 gute Gründe dafür: https://www.escucha.de/gruende-fuer-museumspodcasts/

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Kontakt
Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/
E-Mail: info[at]escucha.de

Podcast-Credits:

Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger
Produktion: Escucha GbR
Podcast-Grafik: Tobias Trauth https://www.instagram.com/don_t_obey/
Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik)

Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge!

Transkript:

Dagmar:

Grüezi und herzlich willkommen. Mi Name isch Dagmar Vergeat und Sie sin do jetz im Hoosesaggmuseum in Basel. A nei, net in Basel, soll I net sagen, oder?

Lukas: Doch vielleicht doch.

Dagmar:

herzlich willkommen und grüezi, Mi Name isch Dagmar Vergeat und ich bin Kuratorin im Hoosesaggmuseum

INTRO
Ralph

Hi Lukas

Lukas

hallo Ralph und auch Hallo an alle Zuhörenden da draußen

Ralph:

Lukas, Es ist ja wieder so weit. Neues Monat, neue Podcast Folge und diesmal warst du unterwegs.

Lukas:

Du sagst auch neues Monat.

Ralph:

Ist das falsch? Ich. Für mich ist es neuer Monat.

Luukas:

Also für mich ist es ganz komisch, wenn jemand neues Monat sagt. Aber ich glaube, es gibt beides.

Ralph:

Das ist wieder so was. Bayern und Restdeutschland Monat neu, Podcast neu. Worum geht es denn diesmal?

Lukas:

Also heute geht’s – und das habe ich ja schon angekündigt – Vergangene Folge wieder um ein Museum, was sich in einem Grenzgebiet befindet. Und zwar sind wir jetzt nicht im deutsch belgischen Grenzgebiet, sondern wir sind im deutsch schweizerischen Grenzgebiet, genauer gesagt es geht nach Basel.

Ralph:

Hmm, Basel? Okay, du wohnst in Bonn. Das heisst, das ist jetzt auch nicht der nächste Weg. Wie kam es denn dazu, dass du nach Basel gefahren bist?

Lukas:

Also, das war eine ganz spontane Idee, weil ich da einen guten Freund besucht habe, der da runter gezogen ist. Ja Grüße Stefan. Und mit dem war ich abends tatsächlich noch ein Bier trinken. Was man in Basel so macht, das hat eine sehr, sehr reiche Kultur. Und dann habe ich dem eben von diesem Format erzählt, was wir hier produzieren. Und dann meinte Stefan, es gibt in Basel ein Museum, das perfekt in unsere Reihe passen würde. Und tatsächlich habe ich dann, da bin ich am nächsten Tag spontan hingegangen. Ich hatte wie immer ein Aufnahmegerät dabei und wir konnten tatsächlich eine spontane Folge von Bitte nicht anfassen drüber machen.

Also sozusagen ein Zufallsfund dieses Mal aber, der sich, glaube ich, als sehr witzig herausstellen wird. Also ich war auf jeden Fall sehr beeindruckt davon.

Ralph:

Ja, ich erinnere mich ja noch, dass du letztes Mal gesagt hast, es wird um ein sehr, sehr kleines Museum gehen. Genauer gesagt das kleinste der Welt, hast du sogar gesagt. Genau richtig. Ja. Also, was kann das denn jetzt sein?

Lukas:

Also genau. Pass auf. Wir reden heute über besonders kleine Dinge. Wir reden über nervige Touristen und wir reden darüber, was das ganze mit der Evolution des Menschen zu tun hat. Und dazu gehen wir ins Hosensack Museum, Imberggässlein.

Ralph:

hosensack. Das ist wahrscheinlich Hosentasche, oder?

Lukas:

Richtig. Das ist ein ich habe nachgeguckt. Das ist vor allem in der Schweiz und Österreich verbreitet.

Analog ins Deutsche wäre es das Hosentaschen Museum. Und noch zusätzlich habe ich für diese Folge ein kleines Special vorbereitet, denn wir kriegen nämlich auch wissenschaftliche Unterstützung. Also wir fangen jetzt erst mal an mit Basel. Warst du da schon mal? Nein. Okay, Basel. Kannst du dir vorstellen, die Innenstadt liegt malerisch am Rhein? Eine richtig schöne Altstadt mit ganz viel mittelalterlichen Gässchen.

Und wie das bei mittelalterlichen Städten ja so ist mit den kleinen Gässchen, macht das, dass die Innenstadt sehr verwinkelt ist und dass natürlich ganz schön viele Touristen durch die Stadt gehen. So, und Basel ist ja auch und das war mir gar nicht so klar ein riesen Spot von großen Museen. Dadurch, dass da viel Pharmaindustrie ist, gibt es da sehr viele Kunst Mäzene.

Und es gibt in Basel über 45 Museen. Was mir gar nicht so bewusst war. Und das kleinste davon, das ist das Museum von Dagmar Vergeat. Weil das liegt, nämlich das Hosensack Museum liegt nämlich in genauso einem kleinen Gässchen. Und bevor ich jetzt mehr über das Museum erzähl, lass einfach mal Dagmar zu Wort kommen.

Dagmar:

Als ich hier eingezogen bin, vor 35 Jahren, waren diese Fenster. Das sieht man jetzt nicht. Aber das ist so eine Gasse mit großen Fenstern. Und da gab es an der Türe ein Fenster und hier bei den Zimmer das Fenster und alle Leute schauten da rein und das störte mich. Und ich wollte aber nicht so konservative Vorhänge aufhängen, also dachte ich, wir machen etwas anderes. Und so begann die Geschichte auch Museum zuerst machten wir einen Fensterladen und machten diesen Kasten vor die Türe. 70 mal 70 Zentimeter groß ist diese Kosten und dort drinnen probierte ich Gegenstände zu verkaufen.

Ralph:

Aha. Okay. Was die Dagmar jetzt erzählt hat, fasse ich mal so auf, dass das ja wirklich erst mal so eine Art Schaufenster war, das sie auch genutzt hat. Und sie hat gesagt, sie wollte da erst Dinge verkaufen. Aber wie ist es denn dann dazu gekommen, dass aus diesem Schaufenster ein Museum wurde und dann noch ein Museum, das irgendwie mit einer Hosentasche zusammenhängt?

Lukas:

Also die einfache Lösung mit dem Verkaufen Es hat nicht geklappt, es hat kein Mensch die Sachen gekauft, die sie da reingestellt hat.

Ralph:

Weißt du, was für Sachen sie da reingestellt hat?

Lukas:

Keine Ahnung. Weiß sie auch nicht mehr. Aber wir kommen später drauf, dass sie da relativ viel Sachen hat? Deswegen keine Ahnung, was da drin war. Aber dann hat sie sich gedacht Ja, gut, wenn keiner meine Sachen kauft, jetzt ist die Vitrine schon schon draußen, dann mache ich halt was Kulturelles draus. Und dann mache ich ein Museum rein und so ist das Museum entstanden. Wie der Name entstanden ist und woher das herkommt. Dazu gleich nochmal Was Dagmar uns jetzt erst noch mal erzählt, waren sie die ersten Exponate, diese dann im Hosensack Museum hatte.

Dagmar:

Die ersten Sammlungen waren ja von uns. Da war zum Beispiel diese Schnaps Gläser waren da mal drin am Anfang. Da waren ja die Fiat 500 drin, einfach solche Sachen die wir sammelten und das ging dann nicht lange, da läutete es und die Leute fragten Ah, so eine coole Idee, ich sammle das, ich sammle das. Und so hat das sich Mund zu Mund weiter entwickelt.

Und unterdessen haben wir regelmäßige Ausstellungen circa alle, je nachdem, was für eine Ausstellung das ist und wie gut sie ankommt. Zwischen sechs und und zwölf Wochen.

Ralph:

So Wow, genau. Also sehr viele Ausstellungen im Jahr.

Lukas:

Ja, Dagmar und ihr Mann, die kuratieren das und die sind mittlerweile in Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt, aus ganz Europa, die tatsächlich von diesem Hosensack Museum erfahren haben und die Sammlungen haben. Naja und Dagar sammelt wirklich viel. Die hat wahnsinnig viele Sammlungen, die da reinpassen und auch dazu später noch mal mehr.

Ich weiß, ich musste ich mal ein bisschen nach hinten vertrösten, aber das spielt in meine Dramaturgie rein, sage ich mal

Ralph:

okay, die Dagmar und ihr Mann, was haben die denn für ein Laden dort in der Stadt? Oder wohnen die dort?

Lukas:

Die wohnen da. Das ist das Wohnhaus. Also Fensterladen war nicht gedacht als Fensterladen, also so wie den zuklappen kannst, sondern wirklich ein Fensterladen also, das diese Vitrine kein Museum ist, sondern ein mini verkaufsstand. Die wohnen da in in diesem Haus.

Und es ist witzigerweise das Haus der ersten Hebamme Basels. Und da steht sogar drauf, weil es irgendwie überliefert ist und ich glaube, das Haus, in dem die wohnen, ist aus dem 13. Jahrhundert, also ein mittelalterliches Haus, das ist halt ein total schönes Haus.

Ralph:

Okay, also ein schnuckeliges Haus und die Wohnen im Zentrum, wo viele Leute vorbeigehen. Im Erdgeschoss und normalerweise konnten alle reingucken, und dann hat sie sich das überlegt, als, ja, als Sichtschutz sozusagen. Genau das die Blicke abgelenkt werden. Ja, aber vielleicht erklärt auch Dagmar noch mal, wie sie auf den Namen gekommen ist.

Dagmar:

Es gibt einen Basler Dichter, der hat ein Gedicht gemacht, das heißt mim Bueb sie Hosensack in deinem Hosensack hätte da Bueb, der Junge ganz viele Gegenstände, und die zupft er alle raus do isch ein verknülltes Taschentuch. Ein Sackmesser, ein Regenwurm, ein Stück angefressenes Brot, solche Sachen, beide Säcke voll, und das war unsere Idee. All diese Sachen haben Platz in einem Hosensack.

Das definiert auch ein bisschen die Grösse. Es geht darum, um die Größe vom Kasten der ist 70 mal 70. Es geht aber auch um die Größe der Gegenstände. Sie sollten können in einem Hosensack Platz haben. Wir haben auch schon Sachen ausgestellt, die hatten keinen Platz im Hosensack.

Ralph:

Ja, okay, witzige Idee. Geschenkidee. Und was heißt das denn? Also, was für Sachen werden denn da ausgestellt? Klar, die Dagmar hat jetzt schon gesagt Schnaps, Gläser, glaube ich, hatte sie ausgestellt. Es gibt ja viele Leute, die auch beitragen bei diesem Museum. Und was geben die dann der Dagmar zum Ausstellen?

Lukas:

Also sie hat mir erzählt, es gab einmal einen Fall, da hat eine eine Interessierte am Hosensack Museum ihr Steine zugeschickt, die in Herzform waren.

Dann muss sie so ein bisschen lachen, weil das hat mich ein bisschen an die Wurzeltiere erinnert.

Ralph:

Da ist ein Stein vom Herzen, vielleicht irgendein Freund oder Freundin im Geiste.

Lukas:

Genau. Und Dagmar meinte auch ja, ist gar kein Problem, das können wir gerne ausstellen. Und dann wollte sie diese Steine aber in die Vitrine mit Heißkleber festmachen, weil es ja klar, diese Vitrine hängt ja an ihrer Wohnungstür.

Also das Museum hängt ja an der Tür und diese Tür muss man ja auf und zumachen, wenn man in das Haus rein will. Und natürlich musste die die Objekte fixieren können, so so und dann wollte sie die Steine mit Heißkleber festmachen. Und dann hat natürlich die Dame gesagt, ja, sie möchte nicht, dass die Steine ausgestellt werden, weil sie mit Heißkleber festgemacht würden. So von daher ging das nicht. Aber ich kann dir mal sagen, was drin war, was gerade ausgestellt wurde, als ich vor Ort war. Und zwar das waren nämlich Holzlöffel.

Dagmar:

Jetzt ist eine junge Frau aus Genf. Sie ist eine Deutsche, die sammelt Löffel. Diese Holzlöffel, die ausgestellt sind, 72 Stück an der Zahl. Und die hat da mal geschrieben, die war auch hier zu Besuch, hat das gesehen und dann hat sie mir die zukommen lassen. Wir haben das ausgestellt in dieser Form. Finds noch cool wie es aussieht. Sieht aus wie ein Gemälde und die bleiben jetzt drin bis kurz zur Fasnacht.

Ralph:

Hast Du dazu ein Foto?

Lukas:

Dazu habe ich ein Foto. Das ist in den Shownotes und ich glaube, da wird ein wichtiger Teil oder ein wichtiges Kriterium deutlich. Denn die Dinge, die man zugeschickt bekommt, die müssen auch so sein, dass sie die arrangieren kann. Und erst wenn die, wenn diese Objekte, die sie zugeschickt bekommt, richtig arrangiert werden und richtig präsentiert werden, dann entsteht sozusagen der museale Wert. Und das ist auch bei diesen Löffeln so, also da sind tatsächlich nur Holzlöffel in unterschiedlicher Größe, Varianz, unterschiedliches Alter. Ein Objekt wäre quasi vollkommen irrelevant, aber dadurch, dass es so viele sind und dadurch, dass sie so angeordnet sind und an die hintere Seite dieser Vitrine festgemacht sind, entsteht ein Gemälde. Das heißt, aus so banalen Objekten wird nicht nur ein Museum, sondern ehrlich gesagt auch ein bisschen Kunst. Und das ist dann schon cool.

Ralph:

Ja, das klingt auf jeden Fall nach Kunst. Wenn sie das so extra noch drapiert und es ist ja dann quasi Das Museum ist ja quasi die Möglichkeit für Sammlerinnen und Sammler weltweit ihre Sammlungen zu präsentieren.

Lukas

Absolut. Und ich habe nämlich später auch noch eine Idee.

Ralph:

Ich habe mir jetzt vorher noch mal eine grundsätzliche Frage, weil ich habe das Hosensack Museum glaube ich mir vollkommen falsch vorgestellt, weil ich dachte, das wäre wie so ein schaufenster, durch das man in die Wohnung reingucken kann. Aber jetzt hast du vorhin ja gesagt, das ist an der Tür befestigt.

Lukas:

Ja, genau. Also an der Eingangstür. Das ist so eine massive alte Eingangstür. Und da ist diese Vitrine dran befestigt. Genau. Also das ist quasi in der Haustür zu ihrem Wohnhaus, das Hosensack-Museum war tatsächlich so erfolgreich und gleichzeitig ist Dagmars älteste Tochter, die ja in diesem Zimmer gewohnt hat, längst ausgezogen ist, die ist schon längst erwachsen

Und jetzt hat sie dieses Zimmer quasi benutzt, um ihre Sammlungen darin auszustellen und zu drapieren. Das heißt, wenn du jetzt vorbei läufst, hast du quasi eigentlich zwei Sammlungen, die du anguckst, nämlich einmal siehst du dieses Schaufenster, was da ursprünglich gestört hat, dass die Leute da durchgucken, siehst jetzt die ganzen Sammlungen, die Dagmar hat und teilweise auch Sammlungen, die sie dann bekommt, weil es gibt nämlich einige Sammlungen, die im Hosensack Museum ausgestellt werden, bei denen die Sammler dann sagen Ja, kannst du behalten.

Stellt sich mir rein und Dagmar fügt diese Sammlung dann zu ihren anderen Sammlungen hinzu. Und dann, 1 Meter weiter rechts ist dann die Eingangstür und da ist die Vitrine und das ist das offizielle Hosensack Museum und da sind dann die Objekte präsentiert.

Ralph:

Ja, das ist ja quasi ein Museum, das 24 Stunden geöffnet hat.

Lukas:

Richtig, weil man da ja immer vorbeigehen kann und sieht, es angucken kann. Genau. Und was aber genauso spannend ist, ist und das hatte ich ja schon erwähnt, dieser Raum daneben, denn der ist jetzt voll mit Zeugs. Und wäre das nicht so geordnet, würde man wahrscheinlich davon ausgehen, dass es eher eine Rumpelkammer oder keine Ahnung, ja ne Messiwohnung ist Aber das ist alles geordnet, also das erklärt ja auch, Dagmar mal kurz, wie das da drin aussieht.

Dagmar:

Am Anfang war das nur eine Wand, die so Ecken, wo sie jetzt sind und zum Beschreiben, das sind drei verschiedene Schaukästen, das sind Gegenstände, die hängen, stehen oder sonst irgendwie an den Wänden festgemacht sind. Sind etwa 5000 Gegenstände schätzungsweise schon bald ein Kunstwerk?

Ralph:

Jetzt hat sie ja das Kunstwerk noch mal erwähnt. Also auf mich wirkt das auch eher wie so eine Art Atelier, das verschiedene Kunstwerke präsentiert. Aber man kann die Sachen alle nicht kaufen, oder?

Lukas:

Nein, da kann man gar nichts kaufen. Aber du sitzt da einfach drinnen in diesem Raum und um dich herum ist an den Wänden alles mögliche Ansammlungen präsentiert. Es geht von PEZ Spendern zu den bereits erwähnten 1400 Modellen verschiedene Karten an der Decke hängen Blech Schilder. Also es sind ist es wirklich nur der Boden. Da ist halt ein Tisch drauf und ein Stuhl. Da kann man sich schon hinsetzen und da kann man auch quatschen. Nur da ist quasi nichts. Der Rest steht voll mit Dingen und das ist Macht, eine ganz eigene Atmosphäre. Und Dagmar erzählt, dass das so gut ankommt, dass teilweise dieser Raum mittlerweile gebucht wird und dass sie schon Heiratsanträge erlebt hat in dem Raum. Und dass sie den jetzt teilweise auch für Führungen vermietet und keine Ahnung, was das funktioniert auf jeden Fall, aber es ist wirklich mini klein. Also wie groß wird der Raum sein, wenn’s hochkommt? Zwölf Quadratmeter, 11 bis 12 Quadratmeter, irgendwie so was in der Richtung.

Ralph:

Genau diesen Raum kann man aber normalerweise auch nur von außen sehen. Oder gibt es da Öffnungszeiten?

Lukas:

Nein, den kannst nur von außen sehen, oder so und was ich mich jetzt eigentlich gefragt habe und ich habe das ja als Special angekündigt. Ich habe Dagmar gefragt, warum sie eigentlich sammelt und was für sie Sammlungen sind. Und ihre Antwort war so ein bisschen:

Ja, sie findet es halt cool. Oder sie findet es lustig. Aber so wirklich erklären oder so, so einen stichhaltigen Grund konnte sie mir gar nicht nennen. Und dann habe ich sie gefragt Ja, aber warum schicken dann die ganzen Menschen das? Und dann hat sie gesagt Ja, das ist auch ähnlich, die finden es lustig. Und dann dachte ich mir Okay, warum sammeln Menschen eigentlich?

Dann habe ich mal gegoogelt und es gibt tatsächlich eine Person, die uns das sehr gut erklären kann. Und zwar ist das Stefanie Menke. Stefanie Menke ist Doktorin der Museologie. Beziehungsweise Sie arbeitet an der Professur für Museologie der Universität Würzburg. Und das ist tatsächlich eine sehr junge Professur. Und es ist meines Wissens nach die einzige in Deutschland, die sich akademisch mit Museen beschäftigt.

Das heißt, wir haben da die Expertin da, die uns erklärt, warum Menschen eigentlich sammeln.

Ralph:

Das ist eine Premiere hier bei bitte nicht anfassen!

Lukas

Absolut, denn wir müssen ja hier ein bisschen Wissenschaft reinbringen.

Ralph:

Absolut genau, weil ich habe mich nämlich auch gefragt, ob da ein Kontext zu den Sammlungen gibt, aber anscheinend ja nicht richtig.

Lukas

Aber jetzt hör doch einfach mal kurz rein, was Stefanie Menke sagt Warum der Mensch sammelt.

Stefanie:

Es gibt so eine Grundannahme, dass tatsächlich das Sammeln uns Menschen irgendwie gewissermaßen im Blut oder auch in der DNA liegt. Also man führt das tatsächlich zurück auf die Zeit der Jäger und Sammler, als das Sammeln von Essbarem oder auch von Gegenständen, die man noch gebrauchen konnte, tatsächlich überlebensnotwendig war. Das ist zunächst mal nur also kein Sammeln in unserem Verständnis, weil es ist noch nicht Sammeln als eine Kulturtechnik. Es ist zunächst mal nur in Anführungsstrichen Sammeln so, als eine Art Vorratshaltung.

Ralph:

Das kann ich mir schon vorstellen, dass das so ist. Ich kenne es aus eigener Erfahrung im Endeffekt auch, weil ich weiß jetzt nicht, ob ich das Sammeln nennen würde, aber die ganzen Vorratsgläser, in denen sich vielleicht irgendwie vorher so Gemüse oder Obst oder sonst irgendwas befunden hat, die sammle ich auch. Die schmeiß ich nicht weg. Naja, für schlechte Zeiten irgendwie genau.

Lukas:

Aber die sammelst du erst mal, aber damit, damit machst du noch nichts. Dass der Mensch erst mal sammelt, dass das Sammeln von Sachen quasi uns im Blut liegt. Das ist der eine Punkt. Und der andere Punkt, der da glaube ich, ganz wichtig ist. Und das ist quasi die, der Übergang von Ich sammle etwas, um mich auf schlechte Zeiten vorzubereiten oder um eine Sicherheit zu haben. Und die nächste Ebene, das ist dann, dass wenn Stefanie Menke von Sammeln als Kulturtechnik spricht und da haben wir auch noch mal kurz rein.

Stefanie:
Sammeln als Kulturtechnik, über das wir hier sprechen, meint, oder das ist eigentlich erst dann der Fall, wenn der symbolische oder ideelle Wert, der den Dingen beigemessen wird, gegenüber dem praktischen Nutzwert vielleicht im Vordergrund steht. Also das heißt nicht, dass dieser Nutzwert ganz verschwinden muss, unbedingt automatisch. Aber ich möchte die Sammlung jetzt, ich lege die nicht an, weil ich die Sachen aufessen möchte oder später irgendwas noch mit den machen möchte, sondern es ist was anderes, was ich mit dieser Sammlung oder von dieser Sammlung möchte.

Ralph:

Ja, ich glaube, manche Leute möchten sich auch vielleicht ein bisschen mit Sammlungen definieren.

Lukas:

Du nimmst mir alle weiteren Erklärungen vorweg. Genau. Du hast vollkommen recht.

Stefanie:

Ich finde es viel spannender als die Sammlung an und für sich finde ich es eigentlich die Sammler Person anzugucken und zu gucken, warum die eigentlich sammelt oder wie die sammelt. Manchmal ist es auch so, würde ich sagen, dass die Sammlung mehr über die sammelnde Person oder über die sammelnde Instanz aussagt als über den Gegenstand selbst. Das ist ja auch durchaus möglich.

Lukas:

Dagmar sammelt ja nicht nur, sondern sie sammelt ja Sammlungen. Von den hat es ja so viele. Und sie widmet Sammlungen ja sogar das Hosensackmuseum. Und jetzt ist die Frage bei der ganzen Präsentation des Museums Was ist eigentlich interessanter? Die Tatsache, dass Dagmar das macht, die Tatsache, wie das Museum entstanden ist oder was da eigentlich ausgestellt wird?

Ralph:

Na, da würde ich sagen, die Dagmar, weil sie ja quasi mit diesen Ausstellungen, wie ja auch die Frau Menke vorhin gesagt hat, den Dingen halt einen Wert gibt, der vom tatsächlichen Wert abweicht, wie jetzt bei den Holzlöffel oder so, die sind ja an sich nicht viel wert. Und der Dagmar ist es anscheinend auch wichtig. Dann also sie. Sie steht ja nicht als Person im Vordergrund, wenn ich das so verstanden habe bei diesem Hosensack Museum, sondern sie nutzt er nur einen Teilraum und möchte er eigentlich auch nicht gesehen werden selbst, sondern sie schiebt diese Sachen einfach vor, oder?

Lukas:

Also ich glaube schon, dass sie gerne gesehen würde und ich glaube auch, dass sie das sehr, sehr, sehr gerne auch durch das Museum führt, denn sie ist glaube ich schon ziemlich begeistert von ihrer Idee und die kommt ja auch gut an! Also sie hat mir gezeigt, dass sogar die New York Times schon Artikel über ihr Museum geschrieben hat und dass in irgendwelchen internationalen Museumsführer vertreten ist.

Ralph:

Witzig, das erinnert mich auch irgendwie schon wieder and as Wurzelmuseum, wo der Betreiber gemeint hat, dass sie Leute von überall auf der Welt Briefe schreiben.

Lukas

Ja, also von überall aus der Welt nicht. Aber sie hat auch gemeint, dass schon teilweise Prominente bei ihr waren und Politikerinnen bei ihr waren und so was. Also bei aller Liebe zum Sammeln Ich glaube, sie sammelt wahnsinnig gerne und das ist, glaube ich, für sie auch eine total wichtige, total wichtiges Hobby. Und sie ist ja auch super. Sie sei wirklich cool und hat viel Humor und keine Ahnung. Es hat richtig Spaß gemacht, aber ich glaube, sie definiert sich auch sehr stark oder sie präsentiert sich nicht definiert, aber sie präsentiert sich auch sehr stark über das Hosensack muss her und das ist aber völlig normal, sagt Stefanie Menke. Denn sammelnde Personen definieren sich irgendwann mal zwangsläufig sogar ein bisschen über ihre Sammlungen. Denn man muss Sammlungen auch ein bisschen als Kommunikation verstehen und als Interaktion. Das heißt, indem ich sammle und indem ich Sammlungen präsentiere, kommuniziere ich auch mit den Menschen. Und das kann auch teilweise ganz absurde Dimensionen annehmen, denn Stephanie Menke hat mir mal erzählt, was für sie als Wissenschaftlerin so die schrägsten Sammlungen sind.

Stefanie:

Es gibt auch zum Beispiel Sammler, die explizit irgendwie so, als würde ich mir da jetzt besonders creepy daherkommen möchten, weil sie Dinge sammeln, die andere vielleicht eher irritierend, abschreckend oder abstoßend finden. Also es gibt Sammler, die sammeln konservierte Leichenteile und stellen sich die ins Wohnzimmer irgendwelche schrumpf Köpfe. Oder es gibt auch Menschen, die sammeln explizit Dinge, die sich irgendwann mal im Besitz von Mördern befunden haben oder so was, was viele Leute irritiert.

Aber das hat dann sicherlich was damit zu tun, dass man selber irgendwie auf eine bestimmte Art gesehen werden möchte oder man möchte irgendwie besonders abgefahren und merkwürdig vielleicht daherkommt.

Ralph:

Ja, man möchte vielleicht auch irgendwie in einer bestimmten Klasse, sag ich mal, angehören zu einer bestimmten Gruppe, einfach jetzt mit diesen Schrumpfköpfen. Und so weiter. Das hat ja was elitäres, so was kann sich ja auch nicht jeder leisten.

Lukas:

Genau das ist das eine. Also dass quasi Sammlungen von Prestige Gegenständen oder von Gegenständen mit so einem hohen Aha wert. Witzigerweise ist es so, dass es weder in der Wissenschaft ist, noch irgendwie in anderen, zum Beispiel auch in der Verwaltung eine Definition von Museum gibt oder eine Definition von Sammlung. Also im Prinzip, Ralph, könnten wir unser eigenes Museum gründen und wir könnten zum Beispiel das bitte nicht anfassen Museum gründen über schräge Museen und keiner könnte es uns verbieten, weil der Begriff ist nicht geschützt, wir könnten damit machen, was wir wollen.

Und bei Sammlungen ist das auch so und es gibt auch keine, keine Zahl, ab wann was eigentlich wissenschaftlich gesehen eine Sammlung ist. Dagmar zum Beispiel hat gesagt Für sie ist alles ab drei eine Sammlung. Das habe ich auch Stephanie Menke gefragt, aber sie meinte dann Naja, es kommt ein bisschen darauf an, denn angenommen, man hat jetzt einen Künstler, eine Künstlerin, deren OEuvre relativ klein ist beispielsweise, es gibt nur fünf Bilder auf der ganzen Welt, dann hättest du mit zwei Bildern schon eine sehr repräsentative Sammlung und von daher muss man das immer so ein bisschen in Relation setzen.

Ralph:

Aber das muss eigentlich schon mehr als ein Objekt sein.

Lukas:

Immer mehr als ein Objekt. Absolut. Ein Objekt ist keine Sammlung. Es muss immer mehr als eins sein. Und für Dagmar gilt mehr als drei. So, und jetzt ist es natürlich so, dass wir bei Bitte nicht anfassen ja nicht nur die Museen vorstellen, sondern im besten Fall ja auch, wie der Ökonom sagen würde, Synergieeffekte zwischen diesen Museen herstellen wollen.

Und zwar habe ich Dagmar natürlich erzählt, in welchen Museen wir bislang waren und ob da das eine oder andere vielleicht auch fürs Museum dabei wäre.

O-Ton:

Hmm, wir waren jetzt für diese Sendereihe schon im Mausefallen Museum. Wir waren im Peitschen Museum, wir waren im Wurzel Museum und wir waren im Puzzle Museum. Welches von diesen Museen würden Sie gerne hier mal ausstellen?

Dagmar:

Mäuse natürlich. Recht lustig und was halt sehr Peitsche nett, ne Wurzel.

Wurzeln Wurzel ja so von Bäumen und so solche Wurzeln ist natürlich zu groß für uns, aber das ist natürlich spannend, das würde mir auch gefallen. Aber Mausefallen wir Mausefallen nicht lustig. Ich bin offen für alles.

Ralph:

Ja, perfekt. Ja, genau. Vermitteln.

Lukas:

Ja, wir können vermitteln. Das haben wir auch schon gedacht. Ich dachte, es wär doch super, wenn man eine. Wenn man irgendwie 50 Nerother Rundfallen oder irische Mausefallen dann einfach in das große Hoosesagg-Museum nach Basel schicken würde und da was draus machen würde.

Ralph:

Aber es gibt ja auch keine Wurzel Tiere, die passen auch rein. Oder die Rubik Würfel die Begriffe passen auch von Robinson.

Lukas:

Aber ich glaube, die hatten sie schon, die Rubik Würfel. Ach und ich glaube bei den Wurzeltieren ist eher die Logistik das Problem, denn die würden ja wahrscheinlich auseinanderbrechen.

Ralph:

Stimmt, das geht nicht, den darf man nicht Sonnenlicht aussetzen, da hat man schon ein Problem. Also wir haben jetzt von vielen Leuten erfahren, dass von mir erfahren, dass ich Vorrats Gläser sammel. Wir haben von Dagmar erfahren, was sie sammelt und auch was andere Leute, die bei Dagmar ausstellen, sammeln. Was sammelst du dann?

Lukas

Ich ja, ich weiß ein bis zur Sammlung nennen kann, weil ich es jetzt ein paarmal ignoriert habe. Aber ich, wir sind ja beruflich viel unterwegs. Ralph, und ich sammel immer extrem hässliche Kühlschrank Magneten.

Ralph:

Ach, das wusste ich gar nicht. Also die müssen extrem hässlich sein.

Lukas:

Die müssen extrem hässlich sein und manchmal bringen mir auch Freunde extrem hässliche Kühlschrank Magneten aus dem Urlaub mit und die werden dann gerated. Also bislang kann ich nur sagen, bislang führt der Kühlschrank Magnet aus Verona, den mir Judith mitgebracht hat. Der ist wirklich an Hässlichkeit kaum zu überbieten.

Ralph:

Ja, sehr spannende Meta Folge eigentlich auch jetzt durch Frau Menke, die das ja auch wissenschaftlich einordnet. Und ja, fand ich sehr cool. Ja, und ich glaube wirklich, dass auch fast jeder sammelt, wenn auch unbewusst.

Lukas:

Genau das sagt sie auch, also dass viele Sammlungen einfach unbewusst stattfinden. Und dann hatte ich sie auch noch gefragt, ob die Sammlung auch für sie, also ob das Museum jetzt speziell für Sie interessant wäre als wissenschaftliches Objekt. Und sie sagt auf jeden Fall, denn in ihrem Studiengang machen die auch viele Exkursionen und da wäre es auch mal interessant es Hosensack Museum wissenschaftlich zu analysieren. Und vielleicht sind ja auch Zuhörende dabei, die jetzt sagen Boah, ich würde gern mehr über dieses Fach wissen. Wir haben natürlich auch in den Shownotes die Professur für Biologie der Universität Würzburg reingepackt und ihr könnt euch das angucken. Da gibt es ganz tolle Studiengänge. Falls jemand noch gar nicht weiß, was er mit seiner Zeit anfangen soll. Oder falls jemand von Museen jetzt so begeistert ist, dass er sagt, er möchte sich da bestens ausbilden lassen. Die Kontakte gibt es jetzt über bitte nicht anfassen. Super. Also du hast ja gesagt, dass das ist keine das Museum kein geschützter Begriff ist.

Ja, aber trotzdem gibt es ja in Deutschland Organisationen, die sich dafür einsetzen, dass da so eine Einheitlichkeit stattfindet zu Kriterien. Jetzt zum Beispiel beim Museumsbau, und da kann ja nicht jeder mitmachen, oder oder. ICOM, glaube ich, ist ja auch ein großer Begriff in der Museumslandschaft, da gehört ja dazu Sammeln einerseits, aber auch bewahren und vermitteln und ich weiß nicht, ob ich nicht noch was vergessen hat. Aber das sind so Pfeiler. Genau.

Lukas:

Aber das gilt dann, glaube ich, für die großen Häuser. Das kann ja sein. Aber bei den kleinen Museen, und das ist ja auch eine Erkenntnis, die wir haben, aus den Folgen, die wir bislang gemacht haben, geht es ja vor allem darum, dass es ja Menschen sind, die sich in ihrer Freizeit meistens ehrenamtlich mit solchen Dingen beschäftigen. Und die haben weder die Zeit noch die finanziellen Ressourcen oder wollen das nicht investieren, was ich natürlich vollkommen nachvollziehen kann. Aber das ist auch eine Erkenntnis, die ich jetzt hatte in der Zeit, in der wir es bitte nicht anfassen, machen, dass wir gerade die Menschen, die so ein bisschen verrückt sind und diese Museen machen, dass es einfach meistens total spannende und kommunikative Leute sind. Also das ist echt, echt spannend, einfach.

Ralph:

Ich musste jetzt nur lachen, weil es so charmant gesagt, dass die auch ein bisschen verrückt sind. Ja, die sind ja, aber die sind ja positiv verrückt. Positiv wie alle, aber irgendwie positiver. Ja, das stimmt. Ja, cool. Vielen lieben Dank fürs Vorstellen des Museums. Ich kann ja schon ein bisschen was zur nächsten Folge sagen, weil da bin ich wieder unterwegs gewesen für und da verschlägt es mich in die Hauptstadt Deutschlands. Also nach Berlin. Und Berlin ist ja eine riesige Stadt mit sehr unterschiedlichen Stadtteilen, also so kleinen Kosmen, sagt man das so unterschiedlichen Kosmos. Und da gibt es natürlich auch ganz viele unterschiedliche Museen.

Lukas

Ich bin gespannt. Dann bis zum nächsten Mal.

Ralph:

Danke an alle, die zugehört haben heute bei der Folge Wenn ihr Feedback habt, dann gerne an uns schreiben per Mail.

Lukas:

Info@escucha.de . Wir freuen uns über jedes Feedback.

Ralph:

und schickt diese Folge doch an Leute weiter, die auch eine Sammlung haben, die für die Dagmar vielleicht interessant sein könnte. Vielleicht können wir da vermitteln. Wunderbar. Dann mach’s gut.

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Κεφάλαια

1. Begrüßung und Intro (00:00:00)

2. Vorstellung und Teaser des Museums (00:02:30)

3. Hosensagg international (00:07:00)

4. Daher kommt der Name Hoosesagg (00:08:26)

5. Ausstellungsgegenstände (00:09:28)

6. Vitrine und Ausstellungsraum (00:13:01)

7. Vorstellung der Museologie (00:16:15)

8. Ralphs sehr schräge Prepper-Sammelleidenschaft (00:18:00)

9. Sammeln als Kulturtechnik (00:19:01)

10. Museum oder Sammlerin? (00:21:00)

11. Schrumpfköpfe als Zimmerdeko (00:22:45)

12. BNA-Service zur Vernetzung schräger Museen (00:25:03)

13. Lukas extrem schlaue und schöne Sammelleidenschaft (00:27:00)

14. Vorstellung der ICOM und der Museumsrichtlinien (00:29:00)

15. Fazit und Ciao (00:30:56)

29 επεισόδια

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BITTE NICHT ANFASSEN! #7 – Das Hoosesaggmuseum Basel

Show Notes

Dagmar Vergeat war von Touristen genervt und hat deswegen ein in Basel ein Museum gegründet – eines der kleinsten der Welt. Das hängt jetzt als 70 x 70 cm großer Schaukasten an ihrer Haustüre mitten in der Innenstadt und ist eine Erfolgsgeschichte. Denn seit mehr als 25 Jahren stellt das Hoosesaggmuseum allerlei kuriose und schräge Sammlungen aus. Und da stellt sich die Frage: Warum funktioniert das? Und warum sammeln Menschen eigentlich Dinge? Dazu haben wir diesmal auch Hilfe aus der Wissenschaft. Stefanie Menke von der Uni Würzburg ist zu Gast, die als Wissenschaftlerin für Museologie arbeitet und uns die Frage beantwortet, ob das Hoosesaggmuseum auch für ihre Forschung interessant wäre.

Hilfreiche Links:

Das ist das Imberggässlein, wo das Museum liegt: https://mliwxygmrkph.i.optimole.com/cb:Jakn~4a38a/w:auto/h:auto/q:mauto/f:best/https://www.escucha.de/wp-content/uploads/Bild-Imberggässlein-scaled.jpg


Das ist die Homepage der Professur für Museologie der Uni Würzburg mit allen Infos, wie Zulassungsvoraussetzungen, etc.:

https://www.phil.uni-wuerzburg.de/museologie/museologie-und-museumswissenschaft/

Ein Interview mit Prof. Guido Fackler (Uni Würzburg) über den Drang der Menschen, Dinge zu sammeln:

https://www.phil.uni-wuerzburg.de/fileadmin/EXT00249/Presseberichte/1207121_Interview_Fackler_normal_JnrB3FuG5i.pdf

Auf der Homepage des Hoosesaggmuseums sind alle Ausstellungen seit 2009 dokumentiert:

Das ist die Homepage der ICOM, die Richtlinien für Museen vorschlägt:

Museum Definition

Infos zum Museum:

Hoosesaggmuseum Basel

Imberggässlein 31

CH-4051 Basel

+41 061 261 00 11

https://www.hoosesaggmuseum.ch/

über BITTE NICHT ANFASSEN!:

Woran denkst du beim Wort Museum? An weltberühmte Ausstellungsstücke wie Sarkophage ägyptischer Pharaonen, an Gemälde von Picasso oder an technische Erfindungen wie das Automobil? Denkst du an das Deutsche Museum in München, das Pergamon-Museum in Berlin oder an das Städel in Frankfurt? Wir – das sind Ralph Würschinger und Lukas Fleischmann – denken beim Wort Museum an etwas Anderes: an Milbenkäse, Mausefallen, an Flipper-Automaten, Nummernschilder oder auch an Gartenzwerge. Denn die schätzungsweise 7.000 Museen in Deutschland haben so viel mehr zu bieten als das Angebot der großen Häuser.

Mit „BITTE NICHT ANFASSEN – Museum mal anders“ begeben wir uns an kleine Orte, in Seitengassen großer Städte, um die kleinen und alternativen Ausstellungen zu finden, von denen du vermutlich noch nie gehört hast.

Pro Monat erscheint eine Folge, für die einer von uns beiden ein besonderes Museum besucht und sich mit dem jeweils anderen darüber austauscht. Dabei kommen Museumsbetreiberinnen und -betreiber zu Wort, aber auch die Exponate an sich werden hörbar gemacht.

Dieser Podcast ist für Museumsliebhaber, für Mitarbeiter aus dem Museumsbereich und für alle, die sich für Kunst, Kultur und Technik-Geschichte interessieren und skurrile Stories mögen.

BITTE NICHT ANFASSEN! ist eine Produktion von Escucha – Kultur für’s Ohr.

Mehr Infos auf https://www.escucha.de/bitte-nicht-anfassen/

Wenn ihr als Museum darüber nachdenkt, ob Podcasting etwas für euch ist – hier sind 10 gute Gründe dafür: https://www.escucha.de/gruende-fuer-museumspodcasts/

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Kontakt
Instagram: https://www.instagram.com/bittenichtanfassen_podcast/
E-Mail: info[at]escucha.de

Podcast-Credits:

Sprecher: Lukas Fleischmann, Ralph Würschinger
Produktion: Escucha GbR
Podcast-Grafik: Tobias Trauth https://www.instagram.com/don_t_obey/
Intro/Outro: Patrizia Nath (Sprecherin) https://www.patrizianath.com/, Lukas Fleischmann (Musik)

Wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert uns und empfehlt uns weiter. Welches Museum sollen wir unbedingt vorstellen? Schreibt uns eure Vorschläge!

Transkript:

Dagmar:

Grüezi und herzlich willkommen. Mi Name isch Dagmar Vergeat und Sie sin do jetz im Hoosesaggmuseum in Basel. A nei, net in Basel, soll I net sagen, oder?

Lukas: Doch vielleicht doch.

Dagmar:

herzlich willkommen und grüezi, Mi Name isch Dagmar Vergeat und ich bin Kuratorin im Hoosesaggmuseum

INTRO
Ralph

Hi Lukas

Lukas

hallo Ralph und auch Hallo an alle Zuhörenden da draußen

Ralph:

Lukas, Es ist ja wieder so weit. Neues Monat, neue Podcast Folge und diesmal warst du unterwegs.

Lukas:

Du sagst auch neues Monat.

Ralph:

Ist das falsch? Ich. Für mich ist es neuer Monat.

Luukas:

Also für mich ist es ganz komisch, wenn jemand neues Monat sagt. Aber ich glaube, es gibt beides.

Ralph:

Das ist wieder so was. Bayern und Restdeutschland Monat neu, Podcast neu. Worum geht es denn diesmal?

Lukas:

Also heute geht’s – und das habe ich ja schon angekündigt – Vergangene Folge wieder um ein Museum, was sich in einem Grenzgebiet befindet. Und zwar sind wir jetzt nicht im deutsch belgischen Grenzgebiet, sondern wir sind im deutsch schweizerischen Grenzgebiet, genauer gesagt es geht nach Basel.

Ralph:

Hmm, Basel? Okay, du wohnst in Bonn. Das heisst, das ist jetzt auch nicht der nächste Weg. Wie kam es denn dazu, dass du nach Basel gefahren bist?

Lukas:

Also, das war eine ganz spontane Idee, weil ich da einen guten Freund besucht habe, der da runter gezogen ist. Ja Grüße Stefan. Und mit dem war ich abends tatsächlich noch ein Bier trinken. Was man in Basel so macht, das hat eine sehr, sehr reiche Kultur. Und dann habe ich dem eben von diesem Format erzählt, was wir hier produzieren. Und dann meinte Stefan, es gibt in Basel ein Museum, das perfekt in unsere Reihe passen würde. Und tatsächlich habe ich dann, da bin ich am nächsten Tag spontan hingegangen. Ich hatte wie immer ein Aufnahmegerät dabei und wir konnten tatsächlich eine spontane Folge von Bitte nicht anfassen drüber machen.

Also sozusagen ein Zufallsfund dieses Mal aber, der sich, glaube ich, als sehr witzig herausstellen wird. Also ich war auf jeden Fall sehr beeindruckt davon.

Ralph:

Ja, ich erinnere mich ja noch, dass du letztes Mal gesagt hast, es wird um ein sehr, sehr kleines Museum gehen. Genauer gesagt das kleinste der Welt, hast du sogar gesagt. Genau richtig. Ja. Also, was kann das denn jetzt sein?

Lukas:

Also genau. Pass auf. Wir reden heute über besonders kleine Dinge. Wir reden über nervige Touristen und wir reden darüber, was das ganze mit der Evolution des Menschen zu tun hat. Und dazu gehen wir ins Hosensack Museum, Imberggässlein.

Ralph:

hosensack. Das ist wahrscheinlich Hosentasche, oder?

Lukas:

Richtig. Das ist ein ich habe nachgeguckt. Das ist vor allem in der Schweiz und Österreich verbreitet.

Analog ins Deutsche wäre es das Hosentaschen Museum. Und noch zusätzlich habe ich für diese Folge ein kleines Special vorbereitet, denn wir kriegen nämlich auch wissenschaftliche Unterstützung. Also wir fangen jetzt erst mal an mit Basel. Warst du da schon mal? Nein. Okay, Basel. Kannst du dir vorstellen, die Innenstadt liegt malerisch am Rhein? Eine richtig schöne Altstadt mit ganz viel mittelalterlichen Gässchen.

Und wie das bei mittelalterlichen Städten ja so ist mit den kleinen Gässchen, macht das, dass die Innenstadt sehr verwinkelt ist und dass natürlich ganz schön viele Touristen durch die Stadt gehen. So, und Basel ist ja auch und das war mir gar nicht so klar ein riesen Spot von großen Museen. Dadurch, dass da viel Pharmaindustrie ist, gibt es da sehr viele Kunst Mäzene.

Und es gibt in Basel über 45 Museen. Was mir gar nicht so bewusst war. Und das kleinste davon, das ist das Museum von Dagmar Vergeat. Weil das liegt, nämlich das Hosensack Museum liegt nämlich in genauso einem kleinen Gässchen. Und bevor ich jetzt mehr über das Museum erzähl, lass einfach mal Dagmar zu Wort kommen.

Dagmar:

Als ich hier eingezogen bin, vor 35 Jahren, waren diese Fenster. Das sieht man jetzt nicht. Aber das ist so eine Gasse mit großen Fenstern. Und da gab es an der Türe ein Fenster und hier bei den Zimmer das Fenster und alle Leute schauten da rein und das störte mich. Und ich wollte aber nicht so konservative Vorhänge aufhängen, also dachte ich, wir machen etwas anderes. Und so begann die Geschichte auch Museum zuerst machten wir einen Fensterladen und machten diesen Kasten vor die Türe. 70 mal 70 Zentimeter groß ist diese Kosten und dort drinnen probierte ich Gegenstände zu verkaufen.

Ralph:

Aha. Okay. Was die Dagmar jetzt erzählt hat, fasse ich mal so auf, dass das ja wirklich erst mal so eine Art Schaufenster war, das sie auch genutzt hat. Und sie hat gesagt, sie wollte da erst Dinge verkaufen. Aber wie ist es denn dann dazu gekommen, dass aus diesem Schaufenster ein Museum wurde und dann noch ein Museum, das irgendwie mit einer Hosentasche zusammenhängt?

Lukas:

Also die einfache Lösung mit dem Verkaufen Es hat nicht geklappt, es hat kein Mensch die Sachen gekauft, die sie da reingestellt hat.

Ralph:

Weißt du, was für Sachen sie da reingestellt hat?

Lukas:

Keine Ahnung. Weiß sie auch nicht mehr. Aber wir kommen später drauf, dass sie da relativ viel Sachen hat? Deswegen keine Ahnung, was da drin war. Aber dann hat sie sich gedacht Ja, gut, wenn keiner meine Sachen kauft, jetzt ist die Vitrine schon schon draußen, dann mache ich halt was Kulturelles draus. Und dann mache ich ein Museum rein und so ist das Museum entstanden. Wie der Name entstanden ist und woher das herkommt. Dazu gleich nochmal Was Dagmar uns jetzt erst noch mal erzählt, waren sie die ersten Exponate, diese dann im Hosensack Museum hatte.

Dagmar:

Die ersten Sammlungen waren ja von uns. Da war zum Beispiel diese Schnaps Gläser waren da mal drin am Anfang. Da waren ja die Fiat 500 drin, einfach solche Sachen die wir sammelten und das ging dann nicht lange, da läutete es und die Leute fragten Ah, so eine coole Idee, ich sammle das, ich sammle das. Und so hat das sich Mund zu Mund weiter entwickelt.

Und unterdessen haben wir regelmäßige Ausstellungen circa alle, je nachdem, was für eine Ausstellung das ist und wie gut sie ankommt. Zwischen sechs und und zwölf Wochen.

Ralph:

So Wow, genau. Also sehr viele Ausstellungen im Jahr.

Lukas:

Ja, Dagmar und ihr Mann, die kuratieren das und die sind mittlerweile in Kontakt mit Menschen aus der ganzen Welt, aus ganz Europa, die tatsächlich von diesem Hosensack Museum erfahren haben und die Sammlungen haben. Naja und Dagar sammelt wirklich viel. Die hat wahnsinnig viele Sammlungen, die da reinpassen und auch dazu später noch mal mehr.

Ich weiß, ich musste ich mal ein bisschen nach hinten vertrösten, aber das spielt in meine Dramaturgie rein, sage ich mal

Ralph:

okay, die Dagmar und ihr Mann, was haben die denn für ein Laden dort in der Stadt? Oder wohnen die dort?

Lukas:

Die wohnen da. Das ist das Wohnhaus. Also Fensterladen war nicht gedacht als Fensterladen, also so wie den zuklappen kannst, sondern wirklich ein Fensterladen also, das diese Vitrine kein Museum ist, sondern ein mini verkaufsstand. Die wohnen da in in diesem Haus.

Und es ist witzigerweise das Haus der ersten Hebamme Basels. Und da steht sogar drauf, weil es irgendwie überliefert ist und ich glaube, das Haus, in dem die wohnen, ist aus dem 13. Jahrhundert, also ein mittelalterliches Haus, das ist halt ein total schönes Haus.

Ralph:

Okay, also ein schnuckeliges Haus und die Wohnen im Zentrum, wo viele Leute vorbeigehen. Im Erdgeschoss und normalerweise konnten alle reingucken, und dann hat sie sich das überlegt, als, ja, als Sichtschutz sozusagen. Genau das die Blicke abgelenkt werden. Ja, aber vielleicht erklärt auch Dagmar noch mal, wie sie auf den Namen gekommen ist.

Dagmar:

Es gibt einen Basler Dichter, der hat ein Gedicht gemacht, das heißt mim Bueb sie Hosensack in deinem Hosensack hätte da Bueb, der Junge ganz viele Gegenstände, und die zupft er alle raus do isch ein verknülltes Taschentuch. Ein Sackmesser, ein Regenwurm, ein Stück angefressenes Brot, solche Sachen, beide Säcke voll, und das war unsere Idee. All diese Sachen haben Platz in einem Hosensack.

Das definiert auch ein bisschen die Grösse. Es geht darum, um die Größe vom Kasten der ist 70 mal 70. Es geht aber auch um die Größe der Gegenstände. Sie sollten können in einem Hosensack Platz haben. Wir haben auch schon Sachen ausgestellt, die hatten keinen Platz im Hosensack.

Ralph:

Ja, okay, witzige Idee. Geschenkidee. Und was heißt das denn? Also, was für Sachen werden denn da ausgestellt? Klar, die Dagmar hat jetzt schon gesagt Schnaps, Gläser, glaube ich, hatte sie ausgestellt. Es gibt ja viele Leute, die auch beitragen bei diesem Museum. Und was geben die dann der Dagmar zum Ausstellen?

Lukas:

Also sie hat mir erzählt, es gab einmal einen Fall, da hat eine eine Interessierte am Hosensack Museum ihr Steine zugeschickt, die in Herzform waren.

Dann muss sie so ein bisschen lachen, weil das hat mich ein bisschen an die Wurzeltiere erinnert.

Ralph:

Da ist ein Stein vom Herzen, vielleicht irgendein Freund oder Freundin im Geiste.

Lukas:

Genau. Und Dagmar meinte auch ja, ist gar kein Problem, das können wir gerne ausstellen. Und dann wollte sie diese Steine aber in die Vitrine mit Heißkleber festmachen, weil es ja klar, diese Vitrine hängt ja an ihrer Wohnungstür.

Also das Museum hängt ja an der Tür und diese Tür muss man ja auf und zumachen, wenn man in das Haus rein will. Und natürlich musste die die Objekte fixieren können, so so und dann wollte sie die Steine mit Heißkleber festmachen. Und dann hat natürlich die Dame gesagt, ja, sie möchte nicht, dass die Steine ausgestellt werden, weil sie mit Heißkleber festgemacht würden. So von daher ging das nicht. Aber ich kann dir mal sagen, was drin war, was gerade ausgestellt wurde, als ich vor Ort war. Und zwar das waren nämlich Holzlöffel.

Dagmar:

Jetzt ist eine junge Frau aus Genf. Sie ist eine Deutsche, die sammelt Löffel. Diese Holzlöffel, die ausgestellt sind, 72 Stück an der Zahl. Und die hat da mal geschrieben, die war auch hier zu Besuch, hat das gesehen und dann hat sie mir die zukommen lassen. Wir haben das ausgestellt in dieser Form. Finds noch cool wie es aussieht. Sieht aus wie ein Gemälde und die bleiben jetzt drin bis kurz zur Fasnacht.

Ralph:

Hast Du dazu ein Foto?

Lukas:

Dazu habe ich ein Foto. Das ist in den Shownotes und ich glaube, da wird ein wichtiger Teil oder ein wichtiges Kriterium deutlich. Denn die Dinge, die man zugeschickt bekommt, die müssen auch so sein, dass sie die arrangieren kann. Und erst wenn die, wenn diese Objekte, die sie zugeschickt bekommt, richtig arrangiert werden und richtig präsentiert werden, dann entsteht sozusagen der museale Wert. Und das ist auch bei diesen Löffeln so, also da sind tatsächlich nur Holzlöffel in unterschiedlicher Größe, Varianz, unterschiedliches Alter. Ein Objekt wäre quasi vollkommen irrelevant, aber dadurch, dass es so viele sind und dadurch, dass sie so angeordnet sind und an die hintere Seite dieser Vitrine festgemacht sind, entsteht ein Gemälde. Das heißt, aus so banalen Objekten wird nicht nur ein Museum, sondern ehrlich gesagt auch ein bisschen Kunst. Und das ist dann schon cool.

Ralph:

Ja, das klingt auf jeden Fall nach Kunst. Wenn sie das so extra noch drapiert und es ist ja dann quasi Das Museum ist ja quasi die Möglichkeit für Sammlerinnen und Sammler weltweit ihre Sammlungen zu präsentieren.

Lukas

Absolut. Und ich habe nämlich später auch noch eine Idee.

Ralph:

Ich habe mir jetzt vorher noch mal eine grundsätzliche Frage, weil ich habe das Hosensack Museum glaube ich mir vollkommen falsch vorgestellt, weil ich dachte, das wäre wie so ein schaufenster, durch das man in die Wohnung reingucken kann. Aber jetzt hast du vorhin ja gesagt, das ist an der Tür befestigt.

Lukas:

Ja, genau. Also an der Eingangstür. Das ist so eine massive alte Eingangstür. Und da ist diese Vitrine dran befestigt. Genau. Also das ist quasi in der Haustür zu ihrem Wohnhaus, das Hosensack-Museum war tatsächlich so erfolgreich und gleichzeitig ist Dagmars älteste Tochter, die ja in diesem Zimmer gewohnt hat, längst ausgezogen ist, die ist schon längst erwachsen

Und jetzt hat sie dieses Zimmer quasi benutzt, um ihre Sammlungen darin auszustellen und zu drapieren. Das heißt, wenn du jetzt vorbei läufst, hast du quasi eigentlich zwei Sammlungen, die du anguckst, nämlich einmal siehst du dieses Schaufenster, was da ursprünglich gestört hat, dass die Leute da durchgucken, siehst jetzt die ganzen Sammlungen, die Dagmar hat und teilweise auch Sammlungen, die sie dann bekommt, weil es gibt nämlich einige Sammlungen, die im Hosensack Museum ausgestellt werden, bei denen die Sammler dann sagen Ja, kannst du behalten.

Stellt sich mir rein und Dagmar fügt diese Sammlung dann zu ihren anderen Sammlungen hinzu. Und dann, 1 Meter weiter rechts ist dann die Eingangstür und da ist die Vitrine und das ist das offizielle Hosensack Museum und da sind dann die Objekte präsentiert.

Ralph:

Ja, das ist ja quasi ein Museum, das 24 Stunden geöffnet hat.

Lukas:

Richtig, weil man da ja immer vorbeigehen kann und sieht, es angucken kann. Genau. Und was aber genauso spannend ist, ist und das hatte ich ja schon erwähnt, dieser Raum daneben, denn der ist jetzt voll mit Zeugs. Und wäre das nicht so geordnet, würde man wahrscheinlich davon ausgehen, dass es eher eine Rumpelkammer oder keine Ahnung, ja ne Messiwohnung ist Aber das ist alles geordnet, also das erklärt ja auch, Dagmar mal kurz, wie das da drin aussieht.

Dagmar:

Am Anfang war das nur eine Wand, die so Ecken, wo sie jetzt sind und zum Beschreiben, das sind drei verschiedene Schaukästen, das sind Gegenstände, die hängen, stehen oder sonst irgendwie an den Wänden festgemacht sind. Sind etwa 5000 Gegenstände schätzungsweise schon bald ein Kunstwerk?

Ralph:

Jetzt hat sie ja das Kunstwerk noch mal erwähnt. Also auf mich wirkt das auch eher wie so eine Art Atelier, das verschiedene Kunstwerke präsentiert. Aber man kann die Sachen alle nicht kaufen, oder?

Lukas:

Nein, da kann man gar nichts kaufen. Aber du sitzt da einfach drinnen in diesem Raum und um dich herum ist an den Wänden alles mögliche Ansammlungen präsentiert. Es geht von PEZ Spendern zu den bereits erwähnten 1400 Modellen verschiedene Karten an der Decke hängen Blech Schilder. Also es sind ist es wirklich nur der Boden. Da ist halt ein Tisch drauf und ein Stuhl. Da kann man sich schon hinsetzen und da kann man auch quatschen. Nur da ist quasi nichts. Der Rest steht voll mit Dingen und das ist Macht, eine ganz eigene Atmosphäre. Und Dagmar erzählt, dass das so gut ankommt, dass teilweise dieser Raum mittlerweile gebucht wird und dass sie schon Heiratsanträge erlebt hat in dem Raum. Und dass sie den jetzt teilweise auch für Führungen vermietet und keine Ahnung, was das funktioniert auf jeden Fall, aber es ist wirklich mini klein. Also wie groß wird der Raum sein, wenn’s hochkommt? Zwölf Quadratmeter, 11 bis 12 Quadratmeter, irgendwie so was in der Richtung.

Ralph:

Genau diesen Raum kann man aber normalerweise auch nur von außen sehen. Oder gibt es da Öffnungszeiten?

Lukas:

Nein, den kannst nur von außen sehen, oder so und was ich mich jetzt eigentlich gefragt habe und ich habe das ja als Special angekündigt. Ich habe Dagmar gefragt, warum sie eigentlich sammelt und was für sie Sammlungen sind. Und ihre Antwort war so ein bisschen:

Ja, sie findet es halt cool. Oder sie findet es lustig. Aber so wirklich erklären oder so, so einen stichhaltigen Grund konnte sie mir gar nicht nennen. Und dann habe ich sie gefragt Ja, aber warum schicken dann die ganzen Menschen das? Und dann hat sie gesagt Ja, das ist auch ähnlich, die finden es lustig. Und dann dachte ich mir Okay, warum sammeln Menschen eigentlich?

Dann habe ich mal gegoogelt und es gibt tatsächlich eine Person, die uns das sehr gut erklären kann. Und zwar ist das Stefanie Menke. Stefanie Menke ist Doktorin der Museologie. Beziehungsweise Sie arbeitet an der Professur für Museologie der Universität Würzburg. Und das ist tatsächlich eine sehr junge Professur. Und es ist meines Wissens nach die einzige in Deutschland, die sich akademisch mit Museen beschäftigt.

Das heißt, wir haben da die Expertin da, die uns erklärt, warum Menschen eigentlich sammeln.

Ralph:

Das ist eine Premiere hier bei bitte nicht anfassen!

Lukas

Absolut, denn wir müssen ja hier ein bisschen Wissenschaft reinbringen.

Ralph:

Absolut genau, weil ich habe mich nämlich auch gefragt, ob da ein Kontext zu den Sammlungen gibt, aber anscheinend ja nicht richtig.

Lukas

Aber jetzt hör doch einfach mal kurz rein, was Stefanie Menke sagt Warum der Mensch sammelt.

Stefanie:

Es gibt so eine Grundannahme, dass tatsächlich das Sammeln uns Menschen irgendwie gewissermaßen im Blut oder auch in der DNA liegt. Also man führt das tatsächlich zurück auf die Zeit der Jäger und Sammler, als das Sammeln von Essbarem oder auch von Gegenständen, die man noch gebrauchen konnte, tatsächlich überlebensnotwendig war. Das ist zunächst mal nur also kein Sammeln in unserem Verständnis, weil es ist noch nicht Sammeln als eine Kulturtechnik. Es ist zunächst mal nur in Anführungsstrichen Sammeln so, als eine Art Vorratshaltung.

Ralph:

Das kann ich mir schon vorstellen, dass das so ist. Ich kenne es aus eigener Erfahrung im Endeffekt auch, weil ich weiß jetzt nicht, ob ich das Sammeln nennen würde, aber die ganzen Vorratsgläser, in denen sich vielleicht irgendwie vorher so Gemüse oder Obst oder sonst irgendwas befunden hat, die sammle ich auch. Die schmeiß ich nicht weg. Naja, für schlechte Zeiten irgendwie genau.

Lukas:

Aber die sammelst du erst mal, aber damit, damit machst du noch nichts. Dass der Mensch erst mal sammelt, dass das Sammeln von Sachen quasi uns im Blut liegt. Das ist der eine Punkt. Und der andere Punkt, der da glaube ich, ganz wichtig ist. Und das ist quasi die, der Übergang von Ich sammle etwas, um mich auf schlechte Zeiten vorzubereiten oder um eine Sicherheit zu haben. Und die nächste Ebene, das ist dann, dass wenn Stefanie Menke von Sammeln als Kulturtechnik spricht und da haben wir auch noch mal kurz rein.

Stefanie:
Sammeln als Kulturtechnik, über das wir hier sprechen, meint, oder das ist eigentlich erst dann der Fall, wenn der symbolische oder ideelle Wert, der den Dingen beigemessen wird, gegenüber dem praktischen Nutzwert vielleicht im Vordergrund steht. Also das heißt nicht, dass dieser Nutzwert ganz verschwinden muss, unbedingt automatisch. Aber ich möchte die Sammlung jetzt, ich lege die nicht an, weil ich die Sachen aufessen möchte oder später irgendwas noch mit den machen möchte, sondern es ist was anderes, was ich mit dieser Sammlung oder von dieser Sammlung möchte.

Ralph:

Ja, ich glaube, manche Leute möchten sich auch vielleicht ein bisschen mit Sammlungen definieren.

Lukas:

Du nimmst mir alle weiteren Erklärungen vorweg. Genau. Du hast vollkommen recht.

Stefanie:

Ich finde es viel spannender als die Sammlung an und für sich finde ich es eigentlich die Sammler Person anzugucken und zu gucken, warum die eigentlich sammelt oder wie die sammelt. Manchmal ist es auch so, würde ich sagen, dass die Sammlung mehr über die sammelnde Person oder über die sammelnde Instanz aussagt als über den Gegenstand selbst. Das ist ja auch durchaus möglich.

Lukas:

Dagmar sammelt ja nicht nur, sondern sie sammelt ja Sammlungen. Von den hat es ja so viele. Und sie widmet Sammlungen ja sogar das Hosensackmuseum. Und jetzt ist die Frage bei der ganzen Präsentation des Museums Was ist eigentlich interessanter? Die Tatsache, dass Dagmar das macht, die Tatsache, wie das Museum entstanden ist oder was da eigentlich ausgestellt wird?

Ralph:

Na, da würde ich sagen, die Dagmar, weil sie ja quasi mit diesen Ausstellungen, wie ja auch die Frau Menke vorhin gesagt hat, den Dingen halt einen Wert gibt, der vom tatsächlichen Wert abweicht, wie jetzt bei den Holzlöffel oder so, die sind ja an sich nicht viel wert. Und der Dagmar ist es anscheinend auch wichtig. Dann also sie. Sie steht ja nicht als Person im Vordergrund, wenn ich das so verstanden habe bei diesem Hosensack Museum, sondern sie nutzt er nur einen Teilraum und möchte er eigentlich auch nicht gesehen werden selbst, sondern sie schiebt diese Sachen einfach vor, oder?

Lukas:

Also ich glaube schon, dass sie gerne gesehen würde und ich glaube auch, dass sie das sehr, sehr, sehr gerne auch durch das Museum führt, denn sie ist glaube ich schon ziemlich begeistert von ihrer Idee und die kommt ja auch gut an! Also sie hat mir gezeigt, dass sogar die New York Times schon Artikel über ihr Museum geschrieben hat und dass in irgendwelchen internationalen Museumsführer vertreten ist.

Ralph:

Witzig, das erinnert mich auch irgendwie schon wieder and as Wurzelmuseum, wo der Betreiber gemeint hat, dass sie Leute von überall auf der Welt Briefe schreiben.

Lukas

Ja, also von überall aus der Welt nicht. Aber sie hat auch gemeint, dass schon teilweise Prominente bei ihr waren und Politikerinnen bei ihr waren und so was. Also bei aller Liebe zum Sammeln Ich glaube, sie sammelt wahnsinnig gerne und das ist, glaube ich, für sie auch eine total wichtige, total wichtiges Hobby. Und sie ist ja auch super. Sie sei wirklich cool und hat viel Humor und keine Ahnung. Es hat richtig Spaß gemacht, aber ich glaube, sie definiert sich auch sehr stark oder sie präsentiert sich nicht definiert, aber sie präsentiert sich auch sehr stark über das Hosensack muss her und das ist aber völlig normal, sagt Stefanie Menke. Denn sammelnde Personen definieren sich irgendwann mal zwangsläufig sogar ein bisschen über ihre Sammlungen. Denn man muss Sammlungen auch ein bisschen als Kommunikation verstehen und als Interaktion. Das heißt, indem ich sammle und indem ich Sammlungen präsentiere, kommuniziere ich auch mit den Menschen. Und das kann auch teilweise ganz absurde Dimensionen annehmen, denn Stephanie Menke hat mir mal erzählt, was für sie als Wissenschaftlerin so die schrägsten Sammlungen sind.

Stefanie:

Es gibt auch zum Beispiel Sammler, die explizit irgendwie so, als würde ich mir da jetzt besonders creepy daherkommen möchten, weil sie Dinge sammeln, die andere vielleicht eher irritierend, abschreckend oder abstoßend finden. Also es gibt Sammler, die sammeln konservierte Leichenteile und stellen sich die ins Wohnzimmer irgendwelche schrumpf Köpfe. Oder es gibt auch Menschen, die sammeln explizit Dinge, die sich irgendwann mal im Besitz von Mördern befunden haben oder so was, was viele Leute irritiert.

Aber das hat dann sicherlich was damit zu tun, dass man selber irgendwie auf eine bestimmte Art gesehen werden möchte oder man möchte irgendwie besonders abgefahren und merkwürdig vielleicht daherkommt.

Ralph:

Ja, man möchte vielleicht auch irgendwie in einer bestimmten Klasse, sag ich mal, angehören zu einer bestimmten Gruppe, einfach jetzt mit diesen Schrumpfköpfen. Und so weiter. Das hat ja was elitäres, so was kann sich ja auch nicht jeder leisten.

Lukas:

Genau das ist das eine. Also dass quasi Sammlungen von Prestige Gegenständen oder von Gegenständen mit so einem hohen Aha wert. Witzigerweise ist es so, dass es weder in der Wissenschaft ist, noch irgendwie in anderen, zum Beispiel auch in der Verwaltung eine Definition von Museum gibt oder eine Definition von Sammlung. Also im Prinzip, Ralph, könnten wir unser eigenes Museum gründen und wir könnten zum Beispiel das bitte nicht anfassen Museum gründen über schräge Museen und keiner könnte es uns verbieten, weil der Begriff ist nicht geschützt, wir könnten damit machen, was wir wollen.

Und bei Sammlungen ist das auch so und es gibt auch keine, keine Zahl, ab wann was eigentlich wissenschaftlich gesehen eine Sammlung ist. Dagmar zum Beispiel hat gesagt Für sie ist alles ab drei eine Sammlung. Das habe ich auch Stephanie Menke gefragt, aber sie meinte dann Naja, es kommt ein bisschen darauf an, denn angenommen, man hat jetzt einen Künstler, eine Künstlerin, deren OEuvre relativ klein ist beispielsweise, es gibt nur fünf Bilder auf der ganzen Welt, dann hättest du mit zwei Bildern schon eine sehr repräsentative Sammlung und von daher muss man das immer so ein bisschen in Relation setzen.

Ralph:

Aber das muss eigentlich schon mehr als ein Objekt sein.

Lukas:

Immer mehr als ein Objekt. Absolut. Ein Objekt ist keine Sammlung. Es muss immer mehr als eins sein. Und für Dagmar gilt mehr als drei. So, und jetzt ist es natürlich so, dass wir bei Bitte nicht anfassen ja nicht nur die Museen vorstellen, sondern im besten Fall ja auch, wie der Ökonom sagen würde, Synergieeffekte zwischen diesen Museen herstellen wollen.

Und zwar habe ich Dagmar natürlich erzählt, in welchen Museen wir bislang waren und ob da das eine oder andere vielleicht auch fürs Museum dabei wäre.

O-Ton:

Hmm, wir waren jetzt für diese Sendereihe schon im Mausefallen Museum. Wir waren im Peitschen Museum, wir waren im Wurzel Museum und wir waren im Puzzle Museum. Welches von diesen Museen würden Sie gerne hier mal ausstellen?

Dagmar:

Mäuse natürlich. Recht lustig und was halt sehr Peitsche nett, ne Wurzel.

Wurzeln Wurzel ja so von Bäumen und so solche Wurzeln ist natürlich zu groß für uns, aber das ist natürlich spannend, das würde mir auch gefallen. Aber Mausefallen wir Mausefallen nicht lustig. Ich bin offen für alles.

Ralph:

Ja, perfekt. Ja, genau. Vermitteln.

Lukas:

Ja, wir können vermitteln. Das haben wir auch schon gedacht. Ich dachte, es wär doch super, wenn man eine. Wenn man irgendwie 50 Nerother Rundfallen oder irische Mausefallen dann einfach in das große Hoosesagg-Museum nach Basel schicken würde und da was draus machen würde.

Ralph:

Aber es gibt ja auch keine Wurzel Tiere, die passen auch rein. Oder die Rubik Würfel die Begriffe passen auch von Robinson.

Lukas:

Aber ich glaube, die hatten sie schon, die Rubik Würfel. Ach und ich glaube bei den Wurzeltieren ist eher die Logistik das Problem, denn die würden ja wahrscheinlich auseinanderbrechen.

Ralph:

Stimmt, das geht nicht, den darf man nicht Sonnenlicht aussetzen, da hat man schon ein Problem. Also wir haben jetzt von vielen Leuten erfahren, dass von mir erfahren, dass ich Vorrats Gläser sammel. Wir haben von Dagmar erfahren, was sie sammelt und auch was andere Leute, die bei Dagmar ausstellen, sammeln. Was sammelst du dann?

Lukas

Ich ja, ich weiß ein bis zur Sammlung nennen kann, weil ich es jetzt ein paarmal ignoriert habe. Aber ich, wir sind ja beruflich viel unterwegs. Ralph, und ich sammel immer extrem hässliche Kühlschrank Magneten.

Ralph:

Ach, das wusste ich gar nicht. Also die müssen extrem hässlich sein.

Lukas:

Die müssen extrem hässlich sein und manchmal bringen mir auch Freunde extrem hässliche Kühlschrank Magneten aus dem Urlaub mit und die werden dann gerated. Also bislang kann ich nur sagen, bislang führt der Kühlschrank Magnet aus Verona, den mir Judith mitgebracht hat. Der ist wirklich an Hässlichkeit kaum zu überbieten.

Ralph:

Ja, sehr spannende Meta Folge eigentlich auch jetzt durch Frau Menke, die das ja auch wissenschaftlich einordnet. Und ja, fand ich sehr cool. Ja, und ich glaube wirklich, dass auch fast jeder sammelt, wenn auch unbewusst.

Lukas:

Genau das sagt sie auch, also dass viele Sammlungen einfach unbewusst stattfinden. Und dann hatte ich sie auch noch gefragt, ob die Sammlung auch für sie, also ob das Museum jetzt speziell für Sie interessant wäre als wissenschaftliches Objekt. Und sie sagt auf jeden Fall, denn in ihrem Studiengang machen die auch viele Exkursionen und da wäre es auch mal interessant es Hosensack Museum wissenschaftlich zu analysieren. Und vielleicht sind ja auch Zuhörende dabei, die jetzt sagen Boah, ich würde gern mehr über dieses Fach wissen. Wir haben natürlich auch in den Shownotes die Professur für Biologie der Universität Würzburg reingepackt und ihr könnt euch das angucken. Da gibt es ganz tolle Studiengänge. Falls jemand noch gar nicht weiß, was er mit seiner Zeit anfangen soll. Oder falls jemand von Museen jetzt so begeistert ist, dass er sagt, er möchte sich da bestens ausbilden lassen. Die Kontakte gibt es jetzt über bitte nicht anfassen. Super. Also du hast ja gesagt, dass das ist keine das Museum kein geschützter Begriff ist.

Ja, aber trotzdem gibt es ja in Deutschland Organisationen, die sich dafür einsetzen, dass da so eine Einheitlichkeit stattfindet zu Kriterien. Jetzt zum Beispiel beim Museumsbau, und da kann ja nicht jeder mitmachen, oder oder. ICOM, glaube ich, ist ja auch ein großer Begriff in der Museumslandschaft, da gehört ja dazu Sammeln einerseits, aber auch bewahren und vermitteln und ich weiß nicht, ob ich nicht noch was vergessen hat. Aber das sind so Pfeiler. Genau.

Lukas:

Aber das gilt dann, glaube ich, für die großen Häuser. Das kann ja sein. Aber bei den kleinen Museen, und das ist ja auch eine Erkenntnis, die wir haben, aus den Folgen, die wir bislang gemacht haben, geht es ja vor allem darum, dass es ja Menschen sind, die sich in ihrer Freizeit meistens ehrenamtlich mit solchen Dingen beschäftigen. Und die haben weder die Zeit noch die finanziellen Ressourcen oder wollen das nicht investieren, was ich natürlich vollkommen nachvollziehen kann. Aber das ist auch eine Erkenntnis, die ich jetzt hatte in der Zeit, in der wir es bitte nicht anfassen, machen, dass wir gerade die Menschen, die so ein bisschen verrückt sind und diese Museen machen, dass es einfach meistens total spannende und kommunikative Leute sind. Also das ist echt, echt spannend, einfach.

Ralph:

Ich musste jetzt nur lachen, weil es so charmant gesagt, dass die auch ein bisschen verrückt sind. Ja, die sind ja, aber die sind ja positiv verrückt. Positiv wie alle, aber irgendwie positiver. Ja, das stimmt. Ja, cool. Vielen lieben Dank fürs Vorstellen des Museums. Ich kann ja schon ein bisschen was zur nächsten Folge sagen, weil da bin ich wieder unterwegs gewesen für und da verschlägt es mich in die Hauptstadt Deutschlands. Also nach Berlin. Und Berlin ist ja eine riesige Stadt mit sehr unterschiedlichen Stadtteilen, also so kleinen Kosmen, sagt man das so unterschiedlichen Kosmos. Und da gibt es natürlich auch ganz viele unterschiedliche Museen.

Lukas

Ich bin gespannt. Dann bis zum nächsten Mal.

Ralph:

Danke an alle, die zugehört haben heute bei der Folge Wenn ihr Feedback habt, dann gerne an uns schreiben per Mail.

Lukas:

Info@escucha.de . Wir freuen uns über jedes Feedback.

Ralph:

und schickt diese Folge doch an Leute weiter, die auch eine Sammlung haben, die für die Dagmar vielleicht interessant sein könnte. Vielleicht können wir da vermitteln. Wunderbar. Dann mach’s gut.

Der Beitrag Das HoosesaggMuseum Basel erschien zuerst auf Escucha.

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Κεφάλαια

1. Begrüßung und Intro (00:00:00)

2. Vorstellung und Teaser des Museums (00:02:30)

3. Hosensagg international (00:07:00)

4. Daher kommt der Name Hoosesagg (00:08:26)

5. Ausstellungsgegenstände (00:09:28)

6. Vitrine und Ausstellungsraum (00:13:01)

7. Vorstellung der Museologie (00:16:15)

8. Ralphs sehr schräge Prepper-Sammelleidenschaft (00:18:00)

9. Sammeln als Kulturtechnik (00:19:01)

10. Museum oder Sammlerin? (00:21:00)

11. Schrumpfköpfe als Zimmerdeko (00:22:45)

12. BNA-Service zur Vernetzung schräger Museen (00:25:03)

13. Lukas extrem schlaue und schöne Sammelleidenschaft (00:27:00)

14. Vorstellung der ICOM und der Museumsrichtlinien (00:29:00)

15. Fazit und Ciao (00:30:56)

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